Seit mittlerweile mehr als einem halben Jahr wohne ich nun alleine. Dadurch hat sich natürlich einiges verändert – hauptsächlich positiv.


 

Die ersten paar Monate war ich noch in meiner alten Wohnung. Dann habe ich zum Glück sehr schnell eine neue tolle Wohnung gefunden. Hier habe ich übrigens auch einen Post über die Wohnungssuche mit einigen hilfreichen Tipps geschrieben. 🙂
Bevor ich alleine gewohnt habe, habe ich 2,5 Jahre mit meinem damaligen Freund zusammen gewohnt. Davor bin ich 3 Monate nach meinem 18. Geburtstag von „daheim“ ausgezogen.

Über meine Wohnsituation daheim sage ich immer, es sei wie eine WG. Natürlich ist meine Mama immer eine Autoritätsperson für uns Kinder, aber wir drei haben zusammen gelebt wie eine super funktionierende WG, wo zwar manchmal die Fetzen fliegen, aber man froh ist, dass immer jemand da ist, mit dem man reden kann. So geht es mir auch heute noch, wenn ich nach Graz fahre. Gewissermaßen hatte ich meine WG-Zeit also schon in meinen Teenagerjahren.

Von 18 bis fast 21 habe ich dann mit meinem Exfreund zusammen gewohnt und auch diese Zeit war eine eigene Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Es hat immer gut funktioniert und wir haben uns gegenseitig unterstützt, so gut es ging. 🙂

Nach der Trennung stand eine WG für mich nicht zur Debatte, da ich überzeugt davon war, dass man nicht von einer eigenen Wohnung „zurück“ in eine WG ziehen kann und auch sicher war, dass es einfach nichts für mich wäre. Ziemlich schnell war also klar, dass ich eine Bleibe für mich alleine finden muss.

Was hat sich nun verändert seit ich alleine wohne?

Eines vorweg: Ich bin überglücklich über diese Entscheidung und kann mir momentan nichts Besseres vorstellen. Letztes Jahr konnte ich mir noch nicht mal ansatzweise vorstellen, alleine zu leben. Ich dachte mir, es wäre langweilig und traurig, wenn man nach Hause kommt und niemand da ist. Und auch heute, wenn ich mit Freunden rede, die noch daheim wohnen oder in einer WG, blicke ich oft in erstaunte Gesichter, wenn ich sage, dass ich gerne alleine wohne.

Gleich am Anfang hat es mir am meisten Spaß gemacht, einfach 100% unabhängig zu sein. Niemandem zu sagen, wohin ich gehe oder wann ich heimkomme, auch wenn mir das früher nie wie eine Last vorgekommen ist.

Unabhängig sein heißt aber auch alles selber machen: einkaufen, putzen, aufräumen und niemand hilft einem dabei. Das war eigentlich die Umstellung, bei der ich mir erwartet habe, dass ich sie negativ am meisten spüren würde. Dem war aber zum Glück nicht so, denn meine Wohnung ist nicht besonders groß und für eine Person einkaufen ist auch kein großer Auftrag. Generell kann das ganz angenehm sein, wenn man bei allem seine eigene Ordnung hat und niemand etwas daran ändert (außer meine Schwester, wenn sie mich hin und wieder besuchen kommt).

Die Einrichtung und Deko zu 100% so wie ich es will auszusuchen, war ebenfalls ein Traum! Ich muss aber auch sagen, meine Wohnung ist schon eine absolute Mädchenwohnung geworden: alles rosa, weiß, grau – eben perfekt für mich alleine. Bald hängt hoffentlich auch der „Kristall“-Luster. Super kitschig also.

Natürlich habe ich meine Momente, wo ich mich ein bisschen alleine fühle. Allerdings sehr selten, denn normalerweise habe ich meinen Freund, meine Freunde, meinen Job, meinen Sport und mittlerweile auch die FH – der Tag vergeht dann immer wie im Flug. Ich wundere mich immer, wie schnell die Wochen und Monate an mir vorbei ziehen. Ich bin fast immer on the go, nie viel daheim und liebe das auch – da hat sich nicht viel verändert, so war ich immer. Selbst an Tagen, wo ich ein bisschen mehr Zeit habe bzw. mehr daheim bin, schätz‘ ich es alleine zu wohnen. Einfach Ruhe von allem zu haben und nur für mich zu sein.

Momentan ist alleine wohnen (anders als ich mir es je erwartet hätte) also das Beste, was mir passieren konnte, aber wer weiß vielleicht sieht das in ein paar Jahren auch schon wieder ganz anders aus.