Meine Mama sagte früher immer zu mir „Nicht für die Schule lernt man, sondern für’s Leben“. Mit der Uni ist das eigentlich genau das gleiche. Es gibt natürlich Vorlesungen oder Lehrveranstaltungen von denen man einiges mitnehmen kann. Allerdings gibt es auch Erlebnisse und besondere Vorkommnisse an der Uni durch die man lernt und genau so eines hatte ich vor Kurzem.


In diesem Semester gab ich eines Abends eine Hausübung für die Uni ab. Am nächsten Tag wachte ich auf und entdeckte eine E-Mail vom Professor in meinem Posteingang. Ich war etwas irritiert, da ich ja erst am Vortag abgegeben hatte. In der E-Mail wurde mir dann erklärt, dass meine abgegebene Hausübung oberflächlich und schlecht sei und negativ bewertet werden sollte. Ich war völlig fertig und wusste nicht, was ich damit anfangen sollte, denn die E-Mail war wirklich total ungut und richtig böse geschrieben. Er gab mir die Möglichkeit innerhalb von 2 Tagen ein neues Thema zu finden und alles nochmal neu zu machen. Ich war vor allem deshalb so schockiert, da ich überhaupt kein schlechtes Gefühl bei dieser Hausübung hatte und sie auch meines Erachtens nach ordentlich gemacht habe.

Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte oder wie ich diese Leistung, die ich persönlich ja nicht so schlecht fand, ausbessern könnte. Mir wurde klar, dass alles nichts bringen würde, denn wenn sich ein Professor auf einen „einschießt“ aus welchem Grund auch immer, kann man oftmals machen, was man will und wird trotzdem immer schlechte Noten bekommen.

Meine Gedanken gingen in zwei verschiedene Richtungen. Einerseits dachte ich mir „Wie feig‘ ist es wegen einer bösen Email eine Übung abzubrechen?“ und „Im Leben werden dir nicht oft solche Leute begegnen.“, andererseits wollte ich einfach nur mich selbst schützen. Ich wusste, dass es nicht besser werden würde. Ich entschied mich nach ein bisschen Überlegen dazu die Übung, in der ich so schlecht behandelt wurde, abzubrechen.

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Ich stellte mir die Frage: „Möchte ich mich hier wirklich noch durchquälen?“. Meine Entscheidung fällte ich deshalb, weil ich mich eben nicht quälen will. Meiner Meinung nach muss studieren Spaß machen, wenn auch nur ein bisschen. Ich bin der Meinung, dass ich mich eben nicht quälen muss, solange ich eine andere Wahl habe.

Es fühlte sich sofort an, wie eine riesige Last, die mir von den Schultern fiel, als ich die Übung Übung sein und die Uni Uni sein ließ. Auch wenn ich durch diese Entscheidung voraussichtlich ein Semester länger studieren werde, da ich die Übung wohl oder übel wiederholen muss, bin ich froh mich so entschieden zu haben.

Ich wollte immer mindestens in Mindeststudienzeit studieren, da ich mein Studium eigentlich die meiste Zeit recht leicht finde, aber es gibt einfach wichtigere Dinge im Leben. Mir ist durch diese Sache klar geworden dass es wichtiger ist, glücklich zu sein, als möglichst schnell zu studieren. In Zukunft möchte ich mich nicht mehr hetzen und mir die Zeit nehmen, die ich brauche bzw. mir einfach mehr Zeit lassen.

Was hättet ihr an meiner Stelle gemacht? Wollt ihr lieber schnell oder langsam studieren und ein richtiges Studentenleben führen?

Fotos: Angie von hellopippa

 x eure unterschrift 2

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