oder auch was ich aus meinem ersten Umzug gelernt habe


Ich wusste schon lange, dass ich nach Wien ziehen werde, dennoch habe ich lange nicht realisiert, dass alles so schnell gehen würde. Ich hatte dieses Ereignis zwar immer im Hinterkopf, war aber nie soweit mir wirklich Gedanken darüber zu machen, wie das wirklich ablaufen würde. Wohnungen wurden besichtigt, der Mietvertrag unterschrieben und die Möbel bestellt, doch richtig fassen konnte ich es erst, als ich mich von meiner Familie verabschieden musste. Die ganzen Gedanken, die ich mir gemacht hatte, aber nie ausgesprochen habe, überkamen mich zu diesem Zeitpunkt, denn erst jetzt hatte ich realisiert, dass ich von nun an auf eigenen Beinen stehen muss. Mittlerweile haben mein Freund und ich uns sehr gut eingelebt hier in Wien. Aber natürlich gab es auch Anfangsschwierigkeiten, denn wenn man alleine wohnt, sieht das Leben plötzlich ganz schön anders aus. Man muss alles selbst erledigen, Mama kann nicht mehr helfen, man muss einkaufen, kochen, putzen, waschen und sogar bügeln. Zu allem Überfluss sollte man nebenbei auch noch studieren, vielleicht einen Nebenjob beginnen und auch noch sein Leben genießen. Aber bevor dieser Alltag überhaupt beginnen kann, gibt es einige Hürden zu bewältigen. Ich möchte euch ein paar Tipps auf den Weg geben, damit ihr einiges besser machen könnt als ich.

  1. Fangt früh genug mit dem Einpacken an 🙂
    Wie immer habe ich alles in letzter Minute erledigt und erst in der Nacht bevor ich endgültig nach Wien gezogen bin, meine Kisten gepackt. Man hat einfach viel mehr Zeug als man denkt und diese ganzen Kleinigkeiten will man ja auch irgendwie mitnehmen und eigentlich will man ja alles irgendwie mitnehmen. Man vergisst eh trotzdem eine ganze Menge. Und überfüllt eure Umzugskartons lieber nicht – bei mir sind mindestens 3 durchgebrochen.
  2. Überlegt euch gut ob ihr eure Möbel selbst aufbauen wollt oder ob ihr das lieber andere für euch machen lasst 🙂
    Ich bin immer schon ein Freund dieser Tätigkeiten wie Möbel zusammenbauen, mir macht es sogar einen Riesenspaß. Aber spätestens nach dem Aufbau unserer gesamten Einrichtung mit meiner besten Freundin und meinem Freund (Pax-Kasten, Malm Bett, Küchentisch, 5 Sesseln, Schreibtisch, Schminktisch, Kommode, Bücherregale) war ich sehr froh unser Fernsehregal nicht mehr selbst aufbauen zu müssen. Das haben wir nämlich gebraucht auf Shpock gefunden und durch Wiens Straßen bis zu uns nach Hause gerollt. Zwar ist man, wenn alles steht wahnsinnig stolz und glücklich das ohne professionelle Hilfe geschafft zu haben, aber bis dahin ist es nicht nur nervenaufreibend, sondern auch wahnsinnig anstrengend und kostet euch wertvolle Stunden eures Lebens.IMG_4972
  3. Wenn ihr es trotzdem wagt eure Möbel selbst zusammen zu bauen, gebt nie den anderen die Schuld, wenn etwas nicht funktioniert. Bei mir mussten sogar die Ikea Verkäufer unter meiner schlechten Laune leiden, denn ich habe in ein vermeintlich falsches Brett einfach neue Löcher gebohrt. Im Endeffekt hatte ich einfach etwas verkehrt zusammen gebaut. Die 2 Stunden Zeit und die Nerven, die dieser Ikea Besuch kostete, war nicht einmal das neue Brett wert.
    Denn zu 99% liegt der Fehler (leider!) bei euch und nicht bei den Möbeln.
  4. Denkt an alles! Einfach an alle. Es gibt so viele Dinge, die man noch nie in seinem Leben davor selbst in die Hand genommen hat bzw. einfach nie gebraucht hat. Denkt an Putzmittel aller Art, denkt an einen Wäscheständer, einen Wäschekorb, denkt an Besteck, Geschirr usw. Es ist ein sehr großer Fehler, wenn man denkt man kann für eine gewisse Zeit mit 2 Tellern und 2 Gläsern leben. Man braucht so verdammt viel, von dem man teilweise nicht einmal gemerkt hat, dass es existiert.

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    das erste Essen in unserer neuen Wohnung

  5. Investiert Zeit in eure Wohnungssuche
    Mein fünfter und letzter Tipp bezieht sich nicht direkt auf den Umzug, sondern eher auf die Zeit davor. Nämlich auf die Wohnungssuche. Man muss nicht unbedingt wahnsinnig viele Wohnungen anschauen um die richtige zu finden. Meiner Meinung nach ist es wichtig, sich zuerst Wohnungen im Internet oder wo man halt am liebsten sucht, anzuschauen, nicht zuletzt um auch ein Gefühl für die Preise zu bekommen. Natürlich kann es auch sein, dass man auf Anhieb das findet, wonach man gesucht hat, aber Zeit zu investieren ist auf jeden Fall kein Fehler, denn eine Wohnung ist doch keine kleine Entscheidung.

Das wars mit meinen Tipps 🙂 Vielleicht konnte ich ja einigen von euch, die gerade umziehen/ausziehen oder umziehen/ausziehen wollen weiterhelfen.
x eure Stephi